Was sind Frühkartoffeln?
Die Sorten-Auswahl bei Frühkartoffeln ist riesig, da ist für jeden Geschmack garantiert die richtige dabei. Zu den frühesten Sorten gehören die festkochende ‘Annabelle’, die vorwiegend festkochende ‘Friesländer’, die festkochende ‘Glorietta’ und die mehlige gelbe ‘Margit’. Sie brauchen nicht einmal drei Monate bis zur Ernte und kommen damit im Juni auf den Teller – passend zu frischem Spargel und Schinken.
Andere beliebte Frühkartoffel-Sorten wie ‘Belana’ oder ‘Sieglinde’ brauchen etwas länger, sind aber auch im Juni und Juli erntereif. Mittelfrühe Kartoffelsorten brauchen dagegen gut fünf Monate, man kann sie erst im August und September ernten.
Frühkartoffeln schmecken frisch am besten und lassen sich nicht lange lagern. Frisch geerntete Sorten haben zarte, dünne Schalen. Man sollte sie deshalb vor dem Kochen nicht schälen – einfaches Abbürsten genügt. Als Wintervorrat eignen sich hingegen nur mittelfrühe und späte Sorten wie ‘Linda’ oder ‘Violetta’, die man erst ab Ende August bis Oktober erntet.
Frühkartoffeln sind generell gesagt Kartoffelsorten, die von der Pflanzung bis zur Erntereife weniger als 120 Tage benötigen. Sie werden in die Reifeklassen sehr früh (90 – 110 Tage), früh (110 – 120 Tage) und mittelfrüh (120 – 140 Tage) unterteilt. Somit sind die ersten Frühkartoffeln bereits ab Mitte Juni erntereif.
Was ist der Unterschied zwischen Früh- und Spätkartoffeln?
Spätkartoffeln besitzen eine deutlich längere Reifezeit als Frühkartoffeln. Daher benötigen sie einen größeren Zeitraum zwischen der Pflanzung und der Ernte. Bis zur Erntereife brauchen sie zwischen 140 und 160 Tage. Während sich Spätkartoffeln länger lagern lassen, haben die Frühkartoffeln den Vorteil, weniger oft von Krankheiten befallen zu sein.
Anbau von Frühkartoffeln
Frühkartoffeln können vorgekeimt oder direkt in die Erde gepflanzt werden. Das Vorkeimen verfrüht die Ernte um etwa zwei bis drei Wochen. Eine warme Fensterbank mit ausreichend Licht ist hierfür ab März ideal. Die Pflanzung vorgekeimter Kartoffeln erfolgt ab Mitte April, wenn die Witterung es zulässt. Sie reifen zur Spargelzeit und sind kaum anfällig für Kartoffelkäfer und die gefürchtete Krautfäule. Die Knollen kommen gut fünf Zentimeter tief und mit einem Abstand von 30 Zentimetern zueinander in die Erde. Wenn sich zwei bis drei Wochen nach dem Pflanzen die ersten Triebe an der Oberfläche zeigen, sollte die Erde gleichmäßig feucht bleiben.
Haben die Pflanzen dicke, 15 bis 20 Zentimeter hohe Triebe gebildet, häufelt man sie mit Erde an, damit viele Tochterknollen wachsen. Das sollten Sie gut alle drei Wochen wiederholen. Halten Sie außerdem bis zu den immer ein Vlies bereit, falls noch Spätfröste drohen.
Ohne Vorkeimen setzt man die Knollen ab Mai in die Erde. Kartoffeln können im Beet oder im Topf kultiviert werden. Eine nährstoffeiche Pflanzerde ist hierfür ideal. Ein hoher Humusgehalt fördert zudem die Wurzelbildung und das Bodenleben gleichermaßen.
Wann kann man Frühkartoffeln ernten?
Bei der Ernte von Frühkartoffeln muss besonders darauf geachtet werden, dass die Schale bereits gut ausgebildet ist, da sie ansonsten nur sehr schlecht lagerfähig sind und bei leichten Verletzungen schnell zu Fäulnis neigen. Das Kraut der Kartoffel muss dabei – im Gegensatz zu den Spätkartoffeln – noch nicht abgestorben sein.
Frühkartoffeln haben wie alle Kartoffelpflanzen weiße bis blassrosa Blüten, die es in puncto Leuchtkraft locker mit Zierpflanzen aufnehmen können. Solange die Pflanzen blühen, sind sie noch nicht erntereif. Spätere Kartoffelsorten zum Einlagern erntet man erst, wenn das Laub abgestorben und die Schale verkorkt ist – nur dann besitzen sie die nötige Haltbarkeit.
Frühkartoffeln kommen hingegen meist frisch auf den Tisch – und diese Knollen können Sie gleich nach der Blüte nach Bedarf ernten. Sie sind dann zwar noch nicht ganz ausgewachsen, dafür aber umso zarter und aromatischer. Tipp: Sie können den angehäufelten Erddamm an einer Seite vorsichtig aufgraben, nur die größten Knollen abpflücken und die Erde anschließend wieder auffüllen. Der Rest wächst bis zur nächsten Ernte weiter.
Frühkartoffeln sind robust gegen Krankheiten
Die Kraut- und Knollenfäule ist der übelste Feind aller Kartoffeln. Ebenso sind Kartoffeln auch bei Kartoffelkäfern sehr beliebt und schneller weg als man diese ernsten kann. Frühkartoffeln hingegen haben mit der Kraut- und Knollenfäüle fast nichts am Hut. Sie werden reif, bevor sich die Pilzkrankheit in den Gärten ausbreitet. Selbst ein Befall richtet keinen großen Schaden an, denn das Knollenwachstum ist zum Zeitpunkt der Infektion bereits weitgehend abgeschlossen. Damit treffen Frühkartoffeln auch nicht auf das Gros der Kartoffelkäfer, die je nach Witterung erst ab Anfang Juni so richtig lästig werden.
Welche Frühkartoffelsorten gibt es?
1. Sehr frühe Sorten (70-90 Tage)
- Accord: Vorwiegend festkochend, oval, helle Schale, gute Frühreife.
- Alexandra: Festkochend, sehr zarte Konsistenz, hellgelbes Fruchtfleisch.
- Amandine: Festkochend, französische Gourmet-Sorte, cremig mit zarter Schale.
- Annabelle: Festkochend, langoval, sehr feiner Geschmack, ideale Salatkartoffel.
- Arrow: Festkochend, glatte Schale, gelbliches Fruchtfleisch.
- Carera: Festkochend, gelbe Schale, hohe Frühreife.
- Casablanca: Festkochend, mehlig-cremig, besonders geeignet für Püree.
- Colomba: Vorwiegend festkochend, gelbes Fleisch, hohe Erträge.
- Ditta: Festkochend, länglich-oval, exzellenter Geschmack.
- Glorietta: Sehr festkochend, länglich-oval, glatte Schale.
- Impala: Vorwiegend festkochend, hoher Ertrag, widerstandsfähig.
- Lady Christl: Festkochend, sehr früh, mild-würzig, dünne Schale.
- Marabel: Vorwiegend festkochend, universell einsetzbar, gelbes Fleisch.
- Primabelle: Festkochend, ideale Frühkartoffel, fein-nussiger Geschmack.
- Regina: Festkochend, leuchtend gelbes Fleisch, feiner Geschmack.
- Solist: Festkochend, frühe Ernte, zart und aromatisch.
- Soprano: Vorwiegend festkochend, oval, robust, universell einsetzbar.
- Velox: Vorwiegend festkochend, sehr frühe Erträge, robust.
- Venezia: Festkochend, geschmackvoll, oval-länglich, leuchtend gelb.
2. Frühe Sorten (90-110 Tage)
- Agila: Vorwiegend festkochend, universell nutzbar, feinwürzig.
- Belana: Festkochend, feinwürzig, lange Lagerfähigkeit.
- Berber: Festkochend, intensiv würzig, oval-länglich.
- Christa: Festkochend, oval, fein und cremig.
- Finka: Vorwiegend festkochend, glatt und schön gelb.
- Filea: Festkochend, kleine, feine Knollen, geschmackvoll.
- Gala: Vorwiegend festkochend, robust, vielseitig einsetzbar.
- Hela: Festkochend, länglich, angenehme Textur.
- Krone: Vorwiegend festkochend, helles Fleisch, angenehm mild.
- Melody: Vorwiegend festkochend, geschmeidig und aromatisch.
- Miranda: Festkochend, gelb, leicht nussiger Geschmack.
- Nicola: Festkochend, länglich-oval, ideale Salatkartoffel, sehr beliebt.
- Princess: Festkochend, hellgelbes Fleisch, feines Aroma.
- Quarta: Vorwiegend festkochend, sehr ertragreich, universell.
- Sieglinde: Festkochend, traditionelle Sorte, intensiver Geschmack.
- Tosca: Vorwiegend festkochend, gelblich, milder Geschmack.
- Venetia: Festkochend, cremig und glatt, geeignet für Pürees.
- Vega: Festkochend, cremig mit dünner Schale.
3. Mittelfrühe Sorten (110-130 Tage)
- Adretta: Mehligkochend, feiner Geschmack, ideal für Suppen und Püree.
- Agria: Vorwiegend festkochend, ideal für Pommes und Chips.
- Almera: Festkochend, robust und geschmacksintensiv.
- Augusta: Vorwiegend festkochend, sehr cremig.
- Capri: Festkochend, leicht cremig, mild-würzig.
- Desiree: Vorwiegend festkochend, rote Schale, vielseitig verwendbar.
- Elfe: Festkochend, leicht nussig, glatte Textur.
- Goldmarie: Festkochend, elegant gelb, zarte Textur.
- Hansa: Vorwiegend festkochend, leichte Cremigkeit, sehr ertragreich.
- Jelly: Festkochend, gelblich, universell einsetzbar.
- Laura: Vorwiegend festkochend, rote Schale, gelbes Fleisch, würzig.
- Linda: Festkochend, traditionsreiche Sorte, würzig.
- Maja: Vorwiegend festkochend, angenehm süßlich.
- Milva: Vorwiegend festkochend, hohe Erträge, robust.
- Natura: Festkochend, angenehm fein, vielseitig.
- Rosara: Vorwiegend festkochend, rötliche Schale, gelbes Fleisch.
- Secura: Vorwiegend festkochend, runde Knollen, robuster Geschmack.
- Toscana: Vorwiegend festkochend, feines Aroma, ideal für Püree.
- Vineta: Vorwiegend festkochend, robust und ertragreich.