Warum du Kartoffeln ohne Schale verzehren solltest
Kartoffeln isst man am besten mit Schale, da dort die meisten Vitamine drin enthalten sind. Dies ist allerdings ein Irrglauben. Wer also Kartoffeln mit Schale isst, landet im schlimmsten Fall im Krankenhaus. Du möchtest also nicht, dass deine Kartoffeln giftig werden!
Oft enthält die Schale bei Obst oder Gemüse die meisten Vitamine, weshalb Experten dazu raten, sie unbedingt mitzuessen. Nicht so aber bei der Kartoffel – im Gegenteil: Der Verzehr der Schale kann sogar giftig sein, denn in ihr ist der giftige Stoff Solanin. Dieser gehört zur Gruppe der Glykoalkaloide und kommt vor allem in grünen und unreifen Kartoffeln vor.
Am höchsten konzentriert ist es in der Schale und den Keimen der Knolle, in der Regel allerdings in einem so geringen Maß, dass es ungefährlich ist. Erst ab einer Konzentration von etwa zwei bis fünf Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gelten sie als giftig, ab drei bis sechs Milligramm aber sogar schon als tödlich. Die Toxine befinden sich normalerweise aber nur in der Schale oder den Keimen, die aus der Knolle sprießen.
Worauf sollte man achten, damit Kartoffeln nicht giftig werden?
Wenn man die Kartoffeln falsch lagert, kann sich ihr Gehalt erhöhen. Auch Schädlingsbefall, Verletzungen der Knolle und zu viel Licht können zu einer Vermehrung der Glykoalkaloide führen. Vorsichtig sollten Sie sein, wenn die Kartoffel bereits grün geworden ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, Kartoffeln stets im Dunkeln zu lagern und grüne Stellen und Keime „großzügig zu entfernen“. Außerdem rät sie, Kartoffeln zwar mit der Schale zu kochen (um keine Vitamine oder Mineralstoffe zu verlieren), sie aber unbedingt vor dem Essen zu pellen. So können Sie das Risiko einer Vergiftung deutlich verringern. Größere Kartoffeln sind zudem zu bevorzugen, da sie im Verhältnis zu kleinen weniger Schale enthalten.
Woran erkennt man, ob Kartoffeln giftig oder noch essbar sind?
Wenn eine Kartoffel zu viele Glykoalkaloide enthält, merkt man dies auch am Geschmack. Wenn die Kartoffel sehr bitter schmeckt, sollten Sie auf den weiteren Verzehr besser verzichten.
Der Verzehr von Solanin kann schon bei geringen Mengen zu einer Vergiftung führen: Diese äußert sich dann durch Bauchschmerzen und -krämpfe, Durchfall und generelles Unwohlsein. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung können drei bis fünf Gramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht sogar tödlich enden.
Wann sollten Kartoffeln nicht mehr verzehrt werden?
Stark keimende oder grüne Kartoffeln sollten auf keinen Fall verzehrt werden. Ab einer gewissen Größe der Keime oder wenn sehr viele davon auf der Kartoffel sind, hilft es nicht mehr, die Keime einfach zu entfernen oder die grünen Stellen abzuschneiden, denn das Solanin breitet sich mit der Zeit in der gesamten Kartoffel aus. Auch Kochen oder Backen senkt den Solaningehalt deiner Kartoffeln nicht, denn das Gift ist bis zu einer Temperatur von 200 Grad Celsius beständig.
Kleine Kartoffeln sollten maximal zwei bis drei kleine Keime aufweisen, große können auch mit vier bis fünf Keimen noch gegessen werden. Die Keime sollten aber nicht zu lang sein, und die Kartoffel noch prall wirken. Allerdings solltest du die Keime immer großzügig abschneiden und die Kartoffeln schälen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, schmeißt du die überreifen Kartoffeln lieber weg.
Wie kann man das Keimen der Kartoffeln vermeiden?
Kaufe keine Kartoffeln, die schon im Laden Verletzungen aufweisen. Diese enthalten aufgrund von Schnitten oder Quetschungen deutlich mehr Solanin als gesunde Kartoffeln. Zudem sollten die Kartoffeln zuhause an einem dunklen Ort gelagert werden. Optimal bietet sich der Keller dafür an. Licht lässt die Knollen schneller ergrünen und grüne Kartoffeln enthalten mehr Solanin. Ein wichtiger Faktor ist auch die Temperatur, bei der die Kartoffeln gelagert werden: Ideal sind 10 Grad Celsius. Kleine Abweichungen davon sind kein Problem, allerdings sollten die Kartoffeln nicht in direkter Sonneneinstrahlung liegen. Lagere deine Kartoffeln nicht zu lange, damit sich keine Keime bilden. Kaufe nur so viele Kartoffeln, wie du benötigst.
Falls dich interessiert, wie man Süßkartoffeln richtig lagert, schau gern mal in unserem Artikel zu Süßkartoffeln richtig lagern vorbei.
Einpflanzen statt wegschmeißen
Du kannst keimende Kartoffeln auch einpflanzen statt sie wegzuwerfen, und kannst so deinen eigenen Kartoffeln beim wachsen zusehen. Lasse sie dafür einfach noch ein paar Tage mehr an einem relativ hellen und warmen Ort liegen, bis die Keime lang und robust genug sind, um die Kartoffeln zu pflanzen.
- Ziehe 10 Zentimeter lange Furchen in den Boden.
- Machst du mehrere Reihen, lasse einen Abstand von mindestens 50 Zentimetern.
- Setze die Kartoffeln mit dem Keim nach oben in die Erde, sodass sie sich gegenseitig nicht berühren.
- Bedecke die Kartoffeln mit Erde.
- Befülle den Pflanzkübel mit Kübelpflanzenerde oder humusreichem Oberboden gemischt mit Komposterde.
- Achte darauf, dass überschüssiges Wasser aus dem Kübel gut abfließen kann.
- Setze die Kartoffeln mit dem Keim nach oben in die Erde, ohne, dass sie einander berühren.
- Bedecke die Kartoffeln mit Erde und gieße sie an.