...
Hellbraune, transparente Illustration von Pommes frites auf einem transparenten Hintergrund.

Kartoffeln richtig düngen: So gelingt eine reiche Ernte

Kartoffeln auf Erde mit Schippe dahinter und Grünzeug im Hintergrund.

Kartoffeln richtig düngen: Tipps für eine reiche Ernte

Die Kartoffel – man findet Sie in fast jeder Küche. Kaum ein Nahrungsmittel ist so facettenreich einzusetzen, egal ob als Ofenkartoffel, Knödel oder Kartoffelpüree. Beliebt ist das Knollengewächs in Deutschland jedoch erst seit dem 18. Jahrhundert und wird seitdem intensiv angebaut und geerntet. Aber wie gelingt es, Kartoffeln erfolgreich anzupflanzen, wann ist der beste Zeitpunkt zur Düngung, und ist eine Herbstdüngung mittels Gülle eine Option? In diesem Blogbeitrag setzen wir uns mit diesen Themen auseinander.

Kartoffel kaufen, Normale Kartoffeln von oben, bisschen dreckig. Das Solanin in der Schale kann giftig sein.

Die richtigen Dünger für die Kartoffel

Je nach Bodenbeschaffenheit und persönlicher Vorliebe können Sie verschiedene Dünger verwenden:

Organische Dünger

Organische Dünger wie Kompost, Stallmist oder pflanzliche Dünger sind umweltfreundlich und verbessern langfristig die Bodenstruktur. Sie werden von Bodenlebewesen abgebaut, die die Nährstoffe langsam freisetzen.

  • Vor der Pflanzung: 100–180 g/m² eines organischen Düngers in die oberen Bodenschichten einarbeiten.
  • Nachdüngung: Zwei Monate nach der Pflanzung weitere 80–120 g pro Pflanze.

Vorteil: Organische Dünger fördern das Bodenleben und sind nachhaltig.


Mineralische Dünger

Mineralische Dünger wie Blaukorn oder Kalkstickstoff wirken schnell, bergen jedoch die Gefahr der Überdüngung und können dem Bodenleben schaden. Eine Kalkdüngung sollte mit Vorsicht erfolgen, da sie zwar die Erträge steigern kann, aber auch Krankheiten fördert.

  • Einsatz: Nur in Maßen und frühzeitig vor der Pflanzung (mindestens drei Wochen vorher).

Tipp: Verwenden Sie vorzugsweise Depot- oder Langzeitdünger wie Osmocote, um die Freisetzung der Nährstoffe zu steuern.


Hausmittel und natürliche Dünger

Bewährte Hausmittel wie Kompost oder Pflanzenjauchen können ebenfalls genutzt werden.

  • Kompost: Bereits im Herbst in den Boden einarbeiten.
  • Pflanzenjauchen: Brennnesseljauche (Stickstoffreich) und Beinwelljauche (Kaliumreich) während der Blütezeit alle zwei Wochen anwenden, verdünnt im Verhältnis 1:10.

Profi-Tipp: Mulchen mit Brennnessel- oder Beinwellblättern verstärkt die Wirkung der Jauchen.

Das Düngen beginnt mit der richtigen Bodenvorbereitung

Lockern Sie den Boden tiefgründig und arbeiten Sie dabei am besten gut verrotteten Pferdemist oder Kuhmist ein. Der Dung liefert Stickstoff und andere wichtige Nährstoffe und reichert den Boden mit Humus an. Eine drei bis fünf Zentimeter hohe Mistauflage reicht für eine Grundversorgung aus. 

Kartoffeln auf Erde mit Schippe dahinter und Grünzeug im Hintergrund. Hierbei handelt es sich vermutlich um Spätkartoffeln.

Grundsätzlich gilt: Je höher der Strohanteil im Mist ist, desto größer sollte auch die ausgebreitete Menge sein. Arbeiten Sie den Dung bei schweren Böden mit einem Spaten flach unter. Bei sandigen, lockeren Böden können Sie ihn auch auf der Oberfläche liegen lassen und die Erde mit einem Sauzahn tiefgründig auflockern.

Frischen Mist sollten Sie nach Möglichkeit nicht verwenden – er ist zu scharf und kann den Pflanzkartoffeln bei direktem Kontakt sogar schaden. Frischer Mist zieht viele Drahtwürmer an, die auch die Knollen der Kartoffeln anfressen.

So gedeiht die Kartoffel am besten

Damit eine Kartoffel optimal wächst, ist es essenziell, auf die richtige Stickstoffversorgung zu achten. Der Stickstoff wird dabei nicht über die Knolle, sondern hauptsächlich über die Blüte aufgenommen. Anschließend werden die Nährstoffe, welche über der Erde aufgenommen wurden, in die Knolle transportiert beziehungsweise lassen die Knolle heranwachsen.

Damit die Kartoffelpflanzen genug Stickstoff erhalten, werden Sie in der Regel größtenteils mit Mineraldünger behandelt, um die Pflanzen je nach Sollwert zu versorgen. Neben Stickstoff sind außerdem folgende Nährstoffe besonders wichtig, damit die Kartoffeln gedeihen.

Magnesium

Magnesium ist einer der wichtigsten Nährstoffe für die Kartoffelpflanze. Es wird mit der Zeit jedoch weniger. Damit die Kartoffel eine optimale Magnesiumversorgung erhält, sollte der Boden geeignet dafür sein. Kali und Ammonium hemmen die Magnesiumaufnahme.

Phosphor

Phosphor ist ein wichtiger Grundnährstoff der Kartoffel. Landwirte, die Kartoffeln anbauen, können mit einer optimalen Phosphatversorgung einen besonders guten Ansatz der Kartoffelknolle erzielen.

Kalium

Dieser Nährstoff ist für das Gedeihen der Kartoffel am ausschlaggebendsten. Nur mit einer guten Kaliumversorgung ist das Wachstum der Kartoffel gesichert, denn sie benötigt Kalium, um Stärke, Zucker oder auch Kohlenhydrate herzustellen.

Der Stickstoff-Bedarfswert liegt nach neuer Düngeverordnung bei einem Ertragsniveau von 450 Dezitonnen pro Hektar bei 180 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Bei Frühkartoffeln sind bei 400 Dezitonnen pro Hektar Ertrag dann 220 Kilogramm Stickstoff pro Hektar möglich. Je 50 Dezitonnen pro Hektar Mehr- oder Minderertrag ist der Bedarfswert entsprechend um 10 Kilogramm Stickstoff pro Hektar anzupassen.

Bei Qualitätsspeisekartoffeln und Pflanzkartoffeln sollte die Düngung der Kartoffelpflanze angepasst werden: Empfehlenswert ist eine Verringerung der Stickstoff-Menge je nach Sorte um ca. 20 – 40 Kilogramm pro Hektar.

Anbau der Kartoffelsorte Belana, Feld, Kartoffelpflanze

Welche Mikronärstoffe benötigt die Kartoffel?

Die Spurenelemente Bor, Kupfer, Mangan, Zink und Molybdän beeinflussen wichtige Stoffwechselvorgänge in der Kartoffelpflanze. Viele Mikronährstoffe vereint die Funktion als Enzymaktivator. Sie sind unentbehrlich für die Superoxiddismutasen (gilt z.B. für Mangan, Kupfer, Zink). Diese sind verantwortlich für den Abbau freier Radikale und reduzieren oxidativen Stress.

Mikronährstoffe werden zwar nur in geringen Mengen benötigt, sie sind jedoch für die Entwicklung und Ertragsfähigkeit der Kartoffelpflanzen essenziell. Außerdem ist die Verfügbarkeit aus dem Boden oft durch Trockenheit, geringe Bodengehalte oder nicht optimale pH-Werte eingeschränkt.

Zu geringe Bodengehalte spielen auf leichten Standorten vor allem bei Bor eine Rolle. Der oft schon zu geringe natürliche Borgehalt wird durch Auswaschung weiter gesenkt. Eine Boranalyse sollte auf Kartoffelstandorten bei den regulären Bodenuntersuchungen mit durchgeführt werden. Der Einsatz von 150 g Bor (z.B.: 1 Liter Borethanolamin) ist für die Kartoffel in der Regel ausreichend. Die Ausbringung ist mit geeigneten Mitteln mit der ersten Fungizidmaßnahme zu kombinieren, sodass keine weiteren Kosten für die Applikation entstehen.

Wann sollte man Kartoffeln düngen?

Kartoffeln werden nicht aus Samen, sondern aus Saatkartoffeln gezogen. Jede Mutterkartoffel bildet Ausläufer, aus denen bis zu zwölf neue Knollen entstehen. Aufgrund ihres hohen Nährstoffbedarfs eignen sich Kartoffeln ideal als Erstkultur im Gartenjahr.

  • Erste Düngung: Bereits bei der Pflanzung im Frühjahr. Für frühe Sorten ab Anfang April, für späte Sorten ab Ende April bis Anfang Mai.
  • Nachdüngung: Zwei Monate nach der Pflanzung, um die Kartoffeln optimal mit Nährstoffen zu versorgen.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Düngen der Kartoffeln?

Grundsätzlich sollte man wissen, dass Kartoffeln nicht aus Samen, sondern aus Saatkartoffeln oder gesunden, noch nicht gekeimten Lagerkartoffeln gezogen werden. Jede „Mutterkartoffel“ bildet dabei Ausläufer, die wiederum bis zu zwölf neue Knollen bilden können. 

Aufgrund seines hohen Nährstoffbedarfs ist dieses Knollengemüse im Gartenjahr ideal als Erstkultur geeignet. Die erste Düngung findet am besten bereits bei der Pflanzung im Frühjahr statt. Man unterscheidet hierbei grundsätzlich zwischen frühen und späten Kartoffel-Sorten.

Kartoffeln unter Blättern mit Blumen im Hintergrund. Kartoffeln düngen führt zu solchen Erträgen.

Frühkartoffeln wachsen relativ schnell, können schon im Juni geerntet werden und sind dann für den sofortigen Verzehr geeignet. Die vorgekeimten Knollen können Sie, wenn sich der Boden genug erwärmt hat, bereits Anfang April pflanzen und erstmals düngen. Die Pflanzung und Düngung von späten Sorten für die Haupternte im Herbst findet hingegen erst von Ende April bis Anfang Mai statt.

Spätestens nach zwei Monaten sollte man dann erneut düngen um die Kartoffeln optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Um Pflanzen, Boden und Tiere im Garten zu schonen, sollten Sie dabei am besten auf organische Langzeitdünger in Bio-Qualität zurückgreifen. Die optimale Düngermenge kann je nach Produkt unterschiedlich sein. Berücksichtigen Sie daher immer die jeweiligen Angaben des Herstellers.

Tipp vom Profi: Für einen optimalen Start der jungen Kartoffelpflanzen hat es sich bewährt, bereits im Herbst etwas verrotteten Stallmist oder Kompost in den Boden einzuarbeiten.

Schwefeldüngung von Kartoffeln

Der Schwefelbedarf der Kartoffel ist nicht besonders hoch und wird mit der Kalidüngung in aller Regel abgedeckt.

Beitrag teilen

Seraphinite AcceleratorOptimized by Seraphinite Accelerator
Turns on site high speed to be attractive for people and search engines.